Injektionsstoffe

Die Materialauswahl für Injektionen in der Abdichtung richtet sich u.a. nach Art und Aufbau des Baukörpers bzw. der Hinterfüllung, nach dem Feuchtezustand und nach der Abdichtungsaufgabe. Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung wählen wir unter Berücksichtigung aktueller Normen für die konkrete Situation vor Ort Materialien und Verfahrensweisen aus. Dabei sind wir unabhängig von einzelnen Herstellern und Fabrikaten. In Abstimmung mit dem Auftraggeber entwickeln wir so ein individuelles Sanierungskonzept.

Im folgenden stellen wir die am häufigsten eingesetzten Materialien vor:

Epoxidharze
Wenn Fehlstellen in Bauteilen vor der Wasserbelastung erkannt wurden, können diese mit Epoxidharz (EP) abgedichtet und kraftschlüssig verfüllt werden.
Epoxidharze zeichnen sich durch niedrige Viskosität, geringen Volumenschwund und hohe Eigenfestigkeit aus
Aufgrund der sehr guten Fliessfähigkeit werden Risstränkungen oft mit EP-Harz durchgeführt.

Polyurethanharze

Mit Polyurethanharzen (PUR) können Risse oder Hohlstellen unabhängig von deren Feuchte- zustand abgedichtet werden. PUR- Harze eignen sich zum Füllen grösserer Risse und Fehlstellen in Beton und Mauerwerk. Es wird eine begrenzt dehnfähige Verbindung erreicht.

Schnellschäumende Polyurethan- harze (SPUR) eignen sich als Hilfsmittel zum kurzfristigen Stoppen bei Eintritt grösserer Wassermengen. Die grossporige Struktur macht eine Nachinjekjtion mit PUR- Harz erforderlich.

Hydrogele

sind wasserhaltige, hoch- elastische, quellfähige und dauerhaft beständige Kunststoffe. Sie besitzen die Eigenschaft, Wasser aufzunehmen oder abzugeben und dabei ihr Volumen um bis zu 80 % zu verändern. Aufgrund hervor- ragender Haftung am Bauteil und einer wasserähnlichen Viskosität werden Hydrogele vorwiegend für Schleier- vergelungen an der Aussenhaut des Baukörpers eingesetzt. Durch die hohe Verformbarkeit des Materials werden nachträgliche Bewegungen aufgenommen. Hydrogele müssen einer beständig feuchten Umgebung ausgesetzt sein. Beton-, Mauerwerk- oder Bodenfeuchte reichen hierzu aus.

Injektionsgele sind keineswegs neue Baustoffe, sondern im Gegenteil die “chemischen” Injektionsmittel mit der längsten anwendungstechnischen Tradition. Auch bei den organischen Injektionsmitteln sind Gele – hier die Acrylgele – seit über 60 Jahren bekannt und in der Praxis bewährt. Die Langzeiterfahrungen mit Acrylaten sind deshalb weitaus umfangreicher als jene mit anderen härtbaren Harzen (EP und PUR). Moderne, weiterentwickelte Hydrogele sind physiologisch vollkommen unbedenklich und umweltverträglich.

Injektionszemente

Zum Verfüllen grösserer Fehlstellen oder breiterer Risse werden oft mineralische Füllgüter verwendet, deren Eigenschaften dem des Bauteils (Beton oder Mauerwerk) am ähnlichsten sind. Wasser transportiert den Feinstzement als Trägerflüssigkeit in das Porengefüge und wird anschliessend vom Baukörper absorbiert. Die abgelagerten Zemente verschliessen das offene Gefüge und dichten es ab. Eine Zementinjektion gegen drückendes Wasser kann nur mit Hilfsmassnahmen durchgeführt werden, da sonst das Material innerhalb der relativ langen Erhärtungszeit ausgespült würde.
Mineralische Füllgüter sind nur begrenzt auf Zug belastbar. Sie eignen sich hervorragend zum Füllen grösserer Hohlräume oder von Luftschichten in mehrschaligem Mauerwerk, sofern die chemische Zusammensetzung auf das vorhandene Bauteil abgestimmt ist.

Wir arbeiten eng mit verschiedenen Prüfinstituten zusammen. Untersuchungs- berichte, Prüfungen und Bescheinigungen zu den eingesetzten Injektionsmaterialien liegen vor.