Bewegungsfugen

Bewegungsfugen sind statisch und konstruktiv erforderliche Trennfugen, die Bauwerke in einzelne Bewegungsabschnitte teilen. Spezielle Fugenbänder nehmen die auftretenden Dehnungen und Stauchungen auf und gewährleisten die Wasserundurchlässigkeit der Fuge.
Die Funktionsfähigkeit der Fugenbänder ist jedoch nur bei optimaler Verankerung im Stahlbeton, bei ausreichender Bewegungsfähigkeit in der Fuge durch professionelle Verbindung der Bänder an den Fügestellen gewährleistet.

Durch eine einzelne Fehlstelle im Fugensystem kann sich anstehendes Wasser ungehindert im gesamten Gebäude ausbreiten.

Sanierung

Die Sanierung einer Bewegungsfuge ist eine technisch anspruchsvolle Herausforderung. Je nach Erfordernis können zwei verschiedene Verfahren angewandt werden:

Abdichtung in der Fuge
Vor der Injektion wird altes Füllmaterial zunächst entfernt und die Fuge sorgfältig gereinigt. Anschliessend wird die Fuge verdämmt, ohne dabei die Bewegungsfähigkeit einzuschränken. Ein quellfähiges Hydrogel wird über Bohrpacker in die Fuge injiziert. Das Material weist eine hohe Haftung an den Fugenflanken auf und ist dauerhaft dehnfähig.

Abdichtung ausserhalb der Fuge
In einigen Fällen kann die Abdichtung nicht in der Fuge erfolgen. In diesen Fällen wird ein speziell abgestimmtes quellfähiges Hydrogel auf der dem Wasser zugewandten Gebäudeseite vor die Bewegungsfuge injiziert. Der so ausgebildete Gelkörper verbleibt im erdberührten Bereich dauerhaft vor der Fuge und dichtet sie zuverlässig ab.